Nutzen Sie unseren Service für Push-Mitteilungen und wir halten Sie immer auf dem Laufenden. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit widerrufen. Mit dem so erschlichenen Papier war sie dann Ende Mai über Polen mit dem Bus nach Frankfurt eingereist, wo sie von obigem "Brötchengeber" abgeholt und in sein Etablissement verfrachtet wurde.
Bei zwei weiteren Personenüberprüfungen, diesmal durch Beamte der Tauberbischofsheimer Kriminalpolizei, konnte die Frau nun erstaunlicherweise mit einem niederländischen Reisepass aufwarten - natürlich ebenfalls gefälscht und von ihrem Zuhälter für Mark besorgt. Dieser Pass, der ihr nie abgenommen worden war, ist im Übrigen laut polizeilichen Nachforschungen mittlerweile bei einer weiteren Prostituierten in Stendhal wieder aufgetaucht. Der Richter entschied sich für "die goldene Mitte" und verurteilte die reuige Angeklagte zu einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten und der Auferlegung von Arbeitsstunden zum Wohle der Allgemeinheit.
Ausschlaggebend für dieses Urteil war laut Begründung vor allem die schon vom Ermittlungsbeamten hervorgehobene und im Rotlichtmilieu völlig ungewöhnliche Kooperationsbereitschaft der Angeklagten bereits während der gesamten Ermittlungen.
Sie sei, so der Zeuge, die einzige der "Damen" gewesen, die sich dazu habe durchringen können, trotz der eher "fairen" Behandlung seitens ihres Wertheimer Zuhälters gegen ihn auszusagen.
Dass sie damit nicht nur die Ermittlungsarbeit hinsichtlich des gesamten Turm-Cabaret-Komplexes wesentlich erleichtert hatte, sondern auch in ihrem eigenen Prozess auf eine Vielzahl von Zeugen verzichtet werden konnte, rechnete ihr der Richter hoch an und gewährte ihr die Chance eines wirklichen Neubeginns. Zudem ist sie jetzt mit einem Münchner verheiratet und auch im Besitz einer gültigen Aufenthaltserlaubnis. Nichts mehr verpassen: Abonnieren Sie den Newsletter für die Region Main-Tauber und erhalten Sie zweimal in der Woche die wichtigsten Nachrichten aus Ihrer Region per E-Mail.
